Während der Ausbildung
Während deiner dreijährigen dualen Ausbildung zahlt dir der Betrieb ein Ausbildungsgehalt. Wie hoch das ausfällt, ist zunächst einmal davon abhängig, ob du nach Tarif bezahlt wirst oder nicht. Wirst du nicht nach Tarif bezahlt, können die Gehälter ganz unterschiedlich von Betrieb zu Betrieb sein.
Im Tarifvertrag der IG Metall ist zum Beispiel vorgesehen, dass Auszubildende 2022
- im 1. Ausbildungsjahr 680 Euro,
- im 2. Ausbildungsjahr 730 Euro,
- und im 3. Ausbildungsjahr 800 Euro
bekommen. Andere Tarifverträge können wiederum andere Gehälter vorsehen.
Sicher ist: Dir steht laut dem Berufsbildungsgesetz § 17 eine Mindestvergütung von
- 620 Euro Bruttomonatsgehalt im ersten Ausbildungsjahr,
- 731,60 Euro Bruttomonatsgehalt im zweiten Ausbildungsjahr,
- 837 Euro Bruttomonatsgehalt im dritten Ausbildungsjahr und
- 868 Euro Bruttomonatsgehalt im vierten Ausbildungsjahr
zu, wenn du deine Ausbildung im Jahr 2023 beginnst. Die Mindestvergütung für Auszubildende wurde 2020 eingeführt. Der Betrag, der dir im ersten Ausbildungsjahr zusteht, erhöht sich jedes Jahr. Wenn du deine Ausbildung also erst 2024 beginnst, erhältst du mehr Geld als jetzt. Während deiner Ausbildung bekommst du außerdem nicht jedes Jahr das gleiche Gehalt. So kannst du dich in deinem zweiten, dritten und vierten Jahr über mehr Geld freuen. Als Grundlage für die Berechnung dient das Gehalt deines ersten Ausbildungsjahres. Folgende Prozentsätze, die auch im Berufsbildungsgesetz festgelegt wurden, werden je nach Lehrjahr, in dem du dich befindest, hinzuaddiert:
- für das zweite Jahr: 18 Prozent
- für das dritte Jahr: 35 Prozent
- für das vierte Jahr: 40 Prozent
Brutto und netto
Alle Gehaltsangaben, die wir hier machen, sind Bruttoangaben – diese stehen den Nettoangaben gegenüber. Was ist was? Wir sagen es dir.
Brutto ist das Gehalt, das auf deiner Gehaltsabrechnung steht, bevor Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden. Wenn es zum Beispiel um Gehaltsverhandlungen oder Gehaltsangaben wie hier geht, dann nimmt man die Bruttowerte, denn die sind fest und lassen sich besser vergleichen.
Der Nettobetrag ist das, was am Ende nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen (also Krankenkasse, Rentenversicherung etc.) auf deinem Konto landet. Zudem ist dieser Betrag sozusagen variabel – nicht für dich, aber wenn du später genauso viel verdienst wie deine Kollegen, kann es schon allein auf Grund unterschiedlicher Steuerklassen sein, dass ein unterschiedlicher Nettobetrag rauskommt. Deswegen wird immer vom Bruttogehalt gesprochen, wenn es um die Vergleichbarkeit bzw. allgemeine Angaben geht.
Nach der Ausbildung
Mit dem Gehalt nach der Ausbildung verhält es sich ähnlich: Wie hoch dein Gehalt ausfällt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel der Größe des Betriebes, dem Standort und deinen eigenen Qualifikationen. Nicht zuletzt aber auch davon, ob du einen Tarifvertrag hast oder nicht.
Um bei dem Beispiel der IG Metall zu bleiben: Im Tarifregister für NRW lassen sich die Gehälter für den Tarifbereich Parkettlegerhandwerk und Bodenlegergewerbe einsehen.
Dort findest du anders als bei den Azubis nicht die kompletten Monatsgehälter, sondern es gibt neun Entgeltgruppen, die nach den Tätigkeiten und Qualifikationen/ Berufserfahrungen aufgeteilt sind. Zu jeder Stufe gibt es Stundenentgelte. Der Stundenlohn nach der Ausbildung im Tarifvertrag der IG Metall liegt 2021 bei 13,78 Euro. Hochgerechnet auf den Monat macht das bei einer Woche mit 38,5 Stunden (auch das regelt der Tarifvertrag) aufgerundet 2.200 Euro.
Die höchste Entgeltgruppe hat übrigens einen Stundenlohn von 20,97 Euro, mit dem du über 3.200 Euro brutto im Monat verdienst.
Neben den Tarifen haben wir uns bei Gehalt.de umgesehen. Dort kann man sehr gut sehen, wie unterschiedlich die Gehälter in den Bundesländern ausfallen können, besonders im Ost-West-Vergleich. Ob es sich bei den erhobenen Werten um tarifgebundene Verträge handelt, ist nicht ersichtlich, die Werte beruhen jedoch auf einer 40-Stunden-Woche.
Durchschnittliches Gehalt von Bodenlegern bei einer 40-Stunden-Woche
Bundesland | Bruttogehalt/ Monat | Bundesland | Bruttogehalt/ Monat |
Baden-Württemberg | 3.070 € | Niedersachsen | 2.606 € |
Bayern | 2.977 € | Nordrhein-Westfalen | 2.874 € |
Berlin | 2.667 € | Rheinland-Pfalz | 2.787 € |
Brandenburg | 2.253 € | Saarland | 2.706 € |
Bremen | 2.730 € | Sachsen | 2.272 € |
Hamburg | 3.003 € | Sachsen-Anhalt | 2.231 € |
Hessen | 3.074 € | Schleswig-Holstein | 2.503 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.160 € | Thüringen | 2.301 € |
Quelle: Gehalt.de, Stand: Juli 2021