Kaufmann/-frau für Versicherungen u. Finanzen Ausbildung
Wem vertraut der Deutsche sein Hab und Gut sowie seine finanzielle Zukunft an? Na, seiner Kauffrau für Versicherungen und Finanzen natürlich! Oder seinem Kaufmann. Wenn du gut mit Menschen und Zahlen umgehen kannst, dich die Details von Verträgen und Gebührenordnungen fesseln und du den Schreibtisch auch gegen den Kundenbesuch vor Ort austauschen möchtest, ist das vielleicht der Job für dich! Wir erklären dir, was du in der Ausbildung lernst, wie Gehalt & Karriere aussehen und zeigen dir freie Ausbildungsplätze.
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Kaufmann/-frau für Versicherungen u. Finanzen: Der Beruf im Überblick
Fast 449 Millionen Versicherungsverträge existieren derzeit (08/21) in Deutschland, sagt der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Gut, der GDV zählt dabei „nur“ die eigenen Mitglieder an privaten deutschen Versicherern, aber das sind 460 an der Zahl – man kann also getrost davon ausgehen, dass die überwältigende Mehrheit der deutschen Haushalte und Unternehmen mindestens eine, sehr oft mehrere Versicherungen abgeschlossen hat.
Man kann bzw. muss ja auch so viel versichern: Das Auto, die Gesundheit, den Hausrat, die Reise … ganz zu schweigen von all dem, was so durch (eigenes) Missgeschick passieren kann, also gleich noch eine Haftpflichtversicherung (die häufigste private Versicherung in Deutschland) abschließen. Außerdem: Natürlich wächst die Rolle des Internets beim Abschluss von Versicherungen, aber die meisten Menschen schließen ihre Verträge dann doch im persönlichen Kontakt zu einem Versicherungsvermittler ab.
Worauf wir damit hinauswollen? Als Kauffrau oder Kaufmann für Versicherungen und Finanzen hast du eine Menge zu tun! Und wir haben gerade nur das schiere Volumen an Versicherungsverträgen erwähnt, hinter jedem Vertrag steckt so viel mehr als „nur“ ein Händeschütteln und eine Unterschrift. Kaufleute für Versicherungen und Finanzen beraten natürlich, sie kümmern sich aber genauso um die Bearbeitung von Leistungs- und Schadensfällen, informieren über Vertragsänderungen und kennen immer die aktuellen Richtlinien. Sie berechnen Versicherungsprämien, fahren aber auch zur Werkstatt raus, wenn ein/e Kund/in einen Unfall hatte und der Schaden geschätzt werden muss.
Denn nicht nur, dass es so viele Versicherungen gibt, die man kennen muss und auf die man sich spezialisieren kann, es gibt zudem noch den Innen- und den Außendienst, also eher die Verwaltung und Kommunikation am Schreibtisch oder das Herausfahren zu Klienten, häufig abends oder am Wochenende. Ach, und was wir noch gar nicht erwähnt haben: Die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau zu Versicherungen und Finanzen hat nicht umsonst zwei Themen im Titel – es sind zwei Fachrichtungen, nämlich Versicherungen oder Finanzberatung. Auch in der Finanzberatung gibt es viele Aufgabenbereiche und ebenso zahlreiche Produkte, über die man Kunden aufklären kann. Du berätst in diesem Fachbereich in erster Linie zu Finanzanlagen wie Immobilien oder privater Altersvorsorge, hast praktisch ähnliches Wissen wie ein Bankkaufmann und kannst u.a. in Banken arbeiten. Andere Arbeitgeber sind z.B. Finanzdienstleister, Versicherungsunternehmen, -makler und -vermittler sowie Kreditinstitute.
Bevor wir dich aber mit zu vielen Infos direkt zu Beginn überwältigen, gehen wir die Ausbildung doch einmal Schritt für Schritt durch.