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Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung

Durch deine Adern fließt Benzin? Andere haben ein Herz für Vierbeiner, du hauptsächlich für Vierräder? Dann bist du wahrscheinlich ein Fall für die Kfz-Mechatroniker Ausbildung. Nimm den Werkzeugkasten in die Hand und lass Vin Diesels „Fast & Furious“-Crew vor Neid erblassen. Wir haben für dich alle wichtigen Infos zur Ausbildung sowie brandaktuelle Stellenausschreibungen in petto.

Kfz-Mechatroniker/in: Der Beruf im Überblick

Als Kfz-Mechatroniker/in bist du für die Reparatur sowie Wartung von Kraftfahrzeugen jeglicher Art verantwortlich: Ob Harley Davidson oder Hyundai, ob Elektro-, Diesel oder Benzinmotor, dein Know-how ist gefragt. Langweilig wird es dabei nicht, denn jedes Kraftfahrzeug hat seine eigenen Tücken. Außerdem ist die Automobilbranche im stetigen Wandel und neue Technologien sind auf dem Vormarsch.

Was heute bereits Standard ist, war vor wenigen Jahrzehnten noch Science-Fiction. Damit gehört es auch zu deinem Job immer „up to date“ zu bleiben. Ein gutes Verständnis für Technik ist ebenso wichtig wie handwerkliches Geschick und analytisches Denken. Aber je länger du dabei bist, desto größer und begehrter wird dein Wissensschatz. Reifen- und Ölwechsel kannst du nach dem ersten Ausbildungsjahr bereits im Schlaf. Zu deinen Haupttätigkeiten im Berufsalltag gehören:

  • Wartung von elektronischen und mechanischen Systemen
  • Analyse von technischen und mechanischen Fehlfunktionen
  • Behebung von technischen und mechanischen Fehlfunktionen
  • Montage und Demontage von Bauteilen
  • Kundenkommunikation und Zeitmanagement

Kfz-Mechatroniker/in werden

Steckbrief: Kfz-Mechatroniker/in

Ausbildungsdauer

3 bis 3,5 Jahre

Ausbildungsform

Duale Ausbildung

Erforderlicher Schulabschluss

Hauptschulabschluss oder mittlere Reife

Ausbildungsgehalt

550 bis 950 Euro

Ausbildungsinhalte

Wie in jeder dualen Ausbildung gliedern sich deine Ausbildungsinhalte in zwei Teile: Zum einen die Theorie, die du in der Berufsschule vermittelt bekommst und zum anderen die Praxis, die du im Ausbildungsbetrieb erlangst. Aber in der Berufsschule paukst du nicht ausschließlich für die Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung. Du lernst auch viel über deine Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer/in. Außerdem sind allgemeine Fächer wie Deutsch, Mathe und Englisch weiterhin Teil deines Stundenplans. Dennoch stehen die folgenden Fertigkeiten in deiner Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung im Fokus:

  • Sicherheitsvorschriften bei der Arbeit mit Automobilen
  • Grundaufbau und -funktion von Motoren und Hydrauliksystemen
  • Diagnose, Wartung und Einstellung von mechatronischen Systemen wie Bremsen, Lenkung und Automatikgetriebe
  • Messung von Bordnetz, Beleuchtungs- und Ladestromsystemen
  • Montage und Demontage von Bauteilen wir Reifen, Lampen und Spiegeln
  • Umrüstung von Automobilen nach Kundenwunsch
  • Kunden- und Zeitmanagement

Neben diesen Grundlagen, die du in den ersten zwei Ausbildungsjahren lernst, spezialisierst du dich im dritten Lehrjahr auf einen von fünf Schwerpunkten. Der Schwerpunkt deiner Ausbildung wird in der Regel vor Ausbildungsbeginn festgelegt. Meist steht bereits in der Stellenausschreibung drin, welcher Schwerpunkt von deiner Ausbildungsstätte angestrebt wird. Wir haben für dich je Schwerpunkt eine kleine Übersicht verfasst:

Personenkraftwagentechnik

Dieser Schwerpunkt wird am meisten gewählt beziehungsweise von potenziellen Arbeitgebern ausgeschrieben. Kein Wunder, immerhin gibt es laut Kraftfahrt-Bundesamt 48,2 Million PKWs in Deutschland (Stand 2021). Hier liegt das Hauptaugenmerk auf der Wartung und Reparatur von diesen. Nach der Ausbildung wirst du entweder in einer unabhängigen Autowerkstatt oder bei einer namhaften Marke wie Ford, Volkswagen oder BMW als Kfz-Experte/in arbeiten.

Motorradtechnik

Du willst zum Fachmann oder zur Fachfrau für motorbetriebene Zweiräder werden? Dann ist dies deine Spezialisierung. Ähnlich wie bei der Personenkraftwagentechnik ist deine Hauptkompetenz das Warten sowie Reparieren – nur eben von Motorrändern. Zu deinen potenziellen Arbeitgebern gehören selbstständige Werkstätten und bekannte Hersteller wie BMW und Honda.

System- und Hochvolttechnik

Dieser Schwerpunkt ist ebenfalls beliebt, besonders seit dem Boom der Elektroautoindustrie. Denn neben dem Prüfen der Elektronik an allgemeinen Fahrzeugen bist du der erste Ansprechpartner, wenn es um die Reparatur von Elektro- sowie Hybridfahrzeugen geht. Wer weiß, vielleicht wirst du einer der ersten Angestellten in der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg?

Nutzfahrzeugtechnik

Auch Busse, LKWs, Züge und Stadtreinigungsfahrzeuge brauchen eine fürsorgliche Hand, die sie regelmäßig wartet und repariert. Nach der Ausbildung bist du nicht nur bei privaten Werkstätten, sondern auch bei Speditions- und Bauunternehmen gefragt. Der größten Arbeitgeber in diesem Fachbereich ist allerdings die Deutsche Bahn.

Karosserietechnik

Bei diesem Schwerpunkt dreht sich alles um das Außen- statt Innenleben von Fahrzeugen. Wer glaubt, hier sei nur das bloße Ausbeulen von Unfallschäden gefragt, der irrt. Auch dieser Schwerpunkt erfordert technische Raffinesse, wenn es um das Feinjustieren der Schließ-, Alarm- oder Verdeckanlage geht.

Kfz-Mechatroniker poliert den Autolack mit einer Poliermaschine

Voraussetzungen

Dein Interesse ist geweckt? Dann fragst du dich jetzt bestimmt, ob du die Voraussetzungen für die KFZ-Mechatroniker/in Ausbildung erfüllst. Wir helfen dir auf die Sprünge.

Formale Voraussetzungen

Kommen wir zunächst zu den lästigen Formalitäten: Um die Ausbildung zum / zur Kraftfahrzeugmechatroniker/in antreten zu können, brauchst du mindestens den Hauptschulabschluss. Je beliebter der Betrieb ist, desto eher werden jedoch Bewerber/innen mit Realschulabschluss eingestellt. Dennoch solltest du deine Traumstelle nicht gleich an den Nagel hängen, falls du „nur“ den Hauptschulabschluss hast. Mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein sowie ehrlichem Sachinteresse hast du weiterhin gute Chancen. Nur wenn deine Noten in Mathe und Physik mangelhaft sind, wird es schwierig.

Persönliche Voraussetzungen

An erster Stelle solltest du ehrliches Interesse an Kraftfahrzeugen jeglicher Art haben. Im Idealfall hast du bereits privat ein bisschen geschraubt. Zudem sind analytisches Denken und handwerkliches Geschick wichtige Fertigkeiten für den Berufsalltag als Kfz-Mechatroniker/in.

Was vor allem nicht unterschätzt werden sollte: Die körperliche Anstrengung, die mit diesem Job verbunden ist. Natürlich hast du Hilfswerkzeuge. Keiner wird erwarten, dass du Dwayne Johnson Konkurrenz machst. Aber du bist tagtäglich am oder unter dem Auto zugange, hebst Bauteile, ziehst Schrauben fest und verlegst Kabel. Falls du mit chronischen Beschwerden vorbelastet bist, kann es sein, dass die Ausbildung dich körperlich ans Limit treibt. Falls dir eine gesunde Selbsteinschätzung schwerfällt, berate dich mit Familienangehörigen oder konsultiere deinen Hausarzt.

Ablauf

Nachdem du erfolgreich einen Ausbildungsplatz ergattert hast, beginnt deine duale Ausbildung. In der Regel verbringst du ab sofort zwei Tage in der Woche in der Berufsschule und die restliche Arbeitswoche in deinem Ausbildungsbetrieb. Es kann aber auch sein, dass du Blockunterricht hast, also mehrere Wochen ausschließlich in der Berufsschule oder im Betrieb bist.

Wie dem auch sei, was sicher ist: Nach dem zweiten Ausbildungsjahr erwartet dich deine erste Gesellenprüfung. Dort werden deine theoretischen sowie praktischen Kenntnisse auf die Probe gestellt. Das Ergebnis deiner ersten Gesellenprüfung wirkt sich auf deine Abschlussnote aus. Diese Prüfung ist für alle Prüflinge, die die Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung absolvieren, gleich.

Das sieht bei deiner Abschlussprüfung schon ganz anders aus. Hier werden dir allem voran Aufgaben gestellt, die deine Fachkenntnisse im Bereich Personenkraftwagen-, Motorrad-, Nutzfahrzeug-, Karosserie- oder System- und Hochvolttechnik überprüfen. Natürlich wird nur der Bereich geprüft, den du als Ausbildungsschwerpunkt gewählt hast.

Sind beide Prüfungen über- und bestanden, darfst du dich mit Stolz Kfz-Mechatroniker/in schimpfen.

Berichtsheft

Während deiner gesamten Ausbildungszeit wird es dein stetiger Begleiter sein: Das Berichtsheft. Laut Berufsbildungsgesetzt (BBiG) Artikel 14 Abschnitt 2 ist jede/r Auszubildende dazu verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Es dient deinem / deiner Ausbilder/in dazu zu überprüfen, ob dein Lehrplan eingehalten wird. Entsprechend hat er / sie es regelmäßig zu sichten sowie zu unterschreiben. Aber auch dir soll das Berichtsheft als Orientierung dienen, damit du nachzuvollziehen kannst, ob du im Betrieb die prüfungsrelevanten Inhalte vermittelt bekommst. Zudem kann es sein, dass bei deiner Abschlussprüfung vom Prüfungskomitee Einsicht in dein Berichtsheft verlangt wird.

Bewerbung

Das Bewerbungsverfahren für die Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung ist simpel: Schicke deine Bewerbungsunterlagen an die E-Mail-Adresse in der Stellenanzeige. Falls ein/e konkrete/r Ansprechpartner/in genannt ist, adressiere deine Bewerbung direkt an denjenigen / diejenige. Wenn deine Bewerbung überzeugt, wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Eventuell wird auch ein Probetag vereinbart, um dich besser kennenzulernen. Der Durchlauf eines Assessment Centers ist für diese Stellenausschreibungen eher unüblich, außer du bewirbst dich bei einem namhaften Autohersteller.

Du fragst dich, was in deine Bewerbungsunterlagen reingehört? Standardmäßig besteht eine Bewerbung aus Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf und deinem Abschlusszeugnis. Wir haben in unserem Ratgeberartikel „Bewerbung für die Ausbildung“ neben hilfreichen Tipps auch kostenlose Vorlagen zum Download für dich bereitgestellt.

Kfz-Mechatroniker ist mit einem Schraubschlüssel unter der Motorhaube zugange und lächelt in die Kamera

Gehalt

Wer arbeitet, der gehört auch entlohnt. Aber wie fällt das Gehalt für Kfz-Mechatroniker-Azubis aus? Und was verdienst du später im Berufsleben? Wir haben für dich recherchiert:

Ausbildungsvergütung Kfz-Mechatroniker/in

Sicher ist: Dir steht laut dem Berufsbildungsgesetz § 17 eine Mindestvergütung von

  • 585 Euro Bruttomonatsgehalt im ersten Ausbildungsjahr,
  • 690,30 Euro Bruttomonatsgehalt im zweiten Ausbildungsjahr,
  • 789,75 Euro Bruttomonatsgehalt im dritten Ausbildungsjahr und
  • 819 Euro Bruttomonatsgehalt im vierten Ausbildungsjahr

zu, wenn du deine Ausbildung im Jahr 2022 beginnst. Die Mindestvergütung für Auszubildende wurde 2020 eingeführt. Der Betrag, der dir im ersten Ausbildungsjahr zusteht, erhöht sich jedes Jahr. Wenn du deine Ausbildung also erst 2023 beginnst, erhältst du mehr Geld als jetzt. Während deiner Ausbildung bekommst du außerdem nicht jedes Jahr das gleiche Gehalt. So kannst du dich in deinem zweiten, dritten und vierten Jahr über mehr Geld freuen. Als Grundlage für die Berechnung dient das Gehalt deines ersten Ausbildungsjahres. Folgende Prozentsätze, die auch im Berufsbildungsgesetz festgelegt wurden, werden je nach Lehrjahr, in dem du dich befindest, hinzuaddiert:

  • für das zweite Jahr: 18 Prozent
  • für das dritte Jahr: 35 Prozent
  • für das vierte Jahr: 40 Prozent

Darüber hinaus gibt es viele Unternehmen, die ihre Kfz-Azubis nach Tarif bezahlen. Also nach einem festgelegten Betrag, der zwischen den Arbeitnehmern und der zuständigen Gewerkschaft vereinbart wurde. Laut dem Tarifregister des Bundeslandes NRW bewegt sich die tarifliche Ausbildungsvergütung im Kraftfahrzeugbereich zwischen 784 Euro und 946 Euro vom ersten bis letzten Ausbildungsjahr.

Dein Ausbildungsgehalt für das erste Lehrjahr wird also im schlimmsten Fall 585 Euro und im besten Fall 784 Euro brutto im Monat betragen.

  • Zusatzinfo: Mindestvergütung Staffelung

    Die Mindestvergütung für Auszubildende hast du Artikel 17 Absatz 2 des BBiG zu verdanken, der 2020 verabschiedet wurde. Laut diesem soll die Mindestvergütung für das erste Lehrjahr bis 2023 kontinuierlich angehoben werden:

    MindestvergütungGeltungsjahr
    550 Euro2021
    585 Euro2022
    620 Euro2023

    Darüber hinaus steht dir im zweiten Lehrjahr eine Gehaltserhöhung von 18 und im dritten sogar von 35 Prozent zu (immer ausgehend vom Gehalt des ersten Lehrjahres). Weitere Informationen zum Thema Ausbildungsvergütung findest du in unserem gleichnamigen Ratgeberartikel.

Arbeitsgehalt Kfz-Mechatroniker/in

Nachdem du deine Ausbildung erfolgreich absolviert hast, winkt dir ein Einstiegsgehalt von etwa 2.216 Euro brutto im Monat. Hierbei handelt es sich um einen Richtwert. Abhängig von deinem Wohnort, Schwerpunkt und der Betriebsgröße kann dein Einstiegsgehalt auch weit unter oder über diesem Durchschnittswert liegen. Generell gilt: Je größer der Betrieb ist, desto wahrscheinlicher wird nach Tarifvertrag bezahlt. Im Regelfall bedeutet dies: eine bessere Bezahlung, mehr Urlaubstage und eine regelmäßige Gehaltserhöhung. Aber Tarif hin oder her, mit steigender Berufserfahrung, steigt auch dein Gehalt. Im Schnitt verdienen Kfz-Mechatroniker/innen nach über 20 Jahren im Beruf etwa 2.730 Euro brutto.

(Quelle: lohnspiegel.de)

Karrierechancen als Kfz-Mechatroniker/in

Generell hast du als Kfz-Mechatroniker/in gute Karrierechancen, denn die meisten Ausbildungsbetriebe sind darauf erpicht, ihre Auszubildenen zu übernehmen. Damit ist der reibungslose Übergang in den Berufsalltag gesichert. Und wenn dein Ausbildungsbetrieb keine Kapazitäten für dich hat, wirst du an anderer Stelle mit offenen Armen empfangen. Denn nicht nur in privaten Werkstätten, auch in Speditions-, Bau- und Eisenbahnkonzernen sind Kfz-Mechatroniker/innen gefragt. Außerdem sind deine Kenntnisse nicht nur für Kraftfahrzeuge ein Segen. Nicht selten werden Kfz-Mechatroniker/innen auch von Unternehmen angeworben die Aufzüge, Rolltreppen oder Treppenlifte montieren und reparieren.

Das einzige Manko: Ohne eine Fortbildung bist du schnell am Ende der Karriereleiter angelangt. Was ebenfalls bedeutet, das große Gehaltssprünge nicht drin sind. Falls du richtig absahnen willst, ist die naheliegendste Option die Weiterbildung zum / zur Kfz-Meister/in. Als solche/r kannst du langfristig deine eigene Werkstatt eröffnen und verdienst nach über zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich um die 4.000 Euro brutto (laut gehalt.de).

Das sind bereits ein Drittel mehr als du als Kfz-Mechatroniker/in nach 20 Jahren verdienen würdest (siehe Abschnitt Arbeitsgehalt Kfz-Mechatroniker/in). Aber es gibt auch andere Weiterbildungen, die dich auf der Karriereleiter steil nach oben katapultieren können: zum Beispiel die Fortbildung zum Technische/n Fachwirt/in oder Elektrotechniker/in.

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