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Metallbauer/in Ausbildung

Du bist handwerklich begabt, aber Holz ist dir zu weich, Stein zu schnöde? Wie wäre es mit Metall? Als Metallbauer/in lässt du die Funken sprühen, wenn du Stahl, Eisen und Chrom nach deiner Vorstellung formst. Ohne dich gibt es kein Geländer an der Treppe, keine Klinke in der Türe und keine Leitung für das Trinkwasser. Sprich: Ohne dich geht nichts. Neben Muskeln, um das Metall zu bändigen, braucht es vor allem Köpfchen, um es in die richtige Form zu bringen. Interesse geweckt? Wunderbar, denn wir haben alle wichtigen Infos samt freier Ausbildungsplätze für dich parat.

Metallbauer/in: Der Beruf im Überblick

Bei der Zunft des / der Metallbauer/in handelt es sich um eine der ältesten Handwerkskünste, die bis heute Bestand hat und auch zukünftig haben wird. Denn von den kleinen Dingen des Alltags wie Fenstern und Türen bis hin zu Frachtzügen, Brücken und SpaceX-Raketen braucht es Fachleute fürs Metall. Aber dieser Ausbildungsberuf ist nicht bloß geschichtsträchtig, sondern auch herausfordernd. Nicht umsonst sind dreieinhalb Jahre reine Ausbildungszeit vorgesehen. Zudem spezialisiert du dich im letzten Ausbildungsjahr auf eine von drei Fachrichtungen: Konstruktionstechnik, Metallgestaltung oder Nutzfahrzeugbau.

Später im Berufsleben entscheidet deine gewählte Fachrichtung darüber, ob du eher im handwerklichen, gestalterischen oder technischen Bereich tätig bist. Generell befindet sich das Berufsbild des Metallbauers im Wandel: Durch technische Innovationen wird es stetig seltener, dass von den Fachkräften selbst Hand angelegt werden muss. Mit anderen Worten: Es wird immer mehr Köpfchen statt roher Muskelmasse gefordert.

Darüber hinaus ist der Metallbau schon lange nicht mehr reine Männersache. Immer mehr weibliche Metallbändigerinnen nehmen das Schweißeisen zur Hand. Etwa 800 der ungefähr 26.000 Metallbaubetriebe in Deutschland werden von Inhaberinnen geführt.

(Stand 2018 | Quelle: metallbau-magazin.de)

Metallbauer/in Ausbildung

Lass die Funken sprühen

Steckbrief: Beruf Metallbauer/in

Ausbildungsdauer

3 1/2 Jahre

Ausbildungsform

Duale Ausbildung

Erforderlicher Schulabschluss

Min. Hauptschulabschluss

Ausbildungsgehalt

Min 550 - 700 Euro (erstes Lehrjahr)

Ausbildungsinhalte

In den ersten Ausbildungsjahren wirst du zum einen mit Lerninhalten gefüttert, die für alle Auszubildenden relevant sind wie:

  • Berufsbildungs-, Arbeits- und Tarifrecht
  • Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Kundenorientiere Kommunikation
  • Aufbau und Organisation von Unternehmen
  • Qualitätsmanagement

Zum anderen erlernst du bereits Fertigkeiten, die für den Beruf Metallbauer/in signifikant sind wie:

  • Schweißen und thermisches Trennen
  • Instand halten und Warten von Betriebsmitteln
  • Elektrotechnik
  • Transporten von Bauteilen und Baugruppen
  • Montieren und Demontieren von Bauteilen

Schließlich, im dritten Lehrjahr wählst du deine Fachrichtung. Damit du bereits abwägen kannst, welcher Bereich dich am ehesten interessiert, haben wir für jede Fachrichtung einen kleinen Steckbrief angefertigt.

Konstruktionstechnik

In dieser Fachrichtung fokussierst du dich darauf, einzelne Bauteile anzufertigen sowie zu befestigen. Ein Auftrag für einen Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik könnte beispielsweise lauten, Stahlträger für eine Brücke zu bauen und zu montieren. Aber die Aufgabe endet für den Konstrukteur nicht bei der Montage, er ist auch für die Wartung seiner Werke verantwortlich. Insgesamt erwarten dich in dieser Fachrichtung die folgenden Aufgaben im Berufsalltag:

  • Anfertigung und Montage von Bauteilen
  • Instandhalten von Metallkonstruktionen
  • Montage, Einstellung und Prüfung von Steuersystemen

Metallgestaltung

Metallbauer mit Fachrichtung Metallgestaltung arbeitet nicht an großen Bauwerken, sondern den kleinen Beiwerken wie Fensterrahmen, Türklinken und Balkongittern. Oft agieren Metallgestalter nach praktischen Standards, aber abhängig vom Auftraggeber ist auch deine kreative Ader gefordert. So macht sich mancher Metallgestalter im Kunsthandwerk selbstständig. Es gibt nicht wenige Metall-Skulpturen im öffentlichen Raum, die wir diesem Berufszweig zu verdanken haben. Aber im normalen Berufsalltag erwarten dich die folgenden Aufgaben:

  • Schmieden von kleineren Bauteilen
  • Prüfung und Behandlung von Metalloberflächen
  • Befestigung von Baugruppen aus Metall in Stein, Holz, Plastik

Nutzfahrzeugbau

Die Autoindustrie ist die größte Branche in Deutschland, da wundert es nicht, dass du dich als Metallbauer/in für diesen Bereich spezialisieren kannst. Aber nicht nur in der Auto- auch in der Bau- und Kraftfahrzeugindustrie bist du gefragt. Eben überall da, wo ein fahrbarer Untersatz zum Einsatz kommt. Zu deinen täglichen Aufgaben gehören:

  • Warten von Nutzfahrzeugen wir Kränen, Baggern und Traktoren
  • Installation und Prüfung von Bremsanlagen
  • Einbau von Lenkanlagen oder Klimaanlage
  • Montage von Ladeeinrichtung für Kraftfahrzeuge

Wichtig zu wissen: Im Regelfall legt der Ausbildungsbetrieb bereits vor Ausbildungsbeginn fest, auf welche Fachrichtung sich der / die Auszubildende spezialisieren soll. Daher frag im Bewerbungsgespräch nach, welche Fachrichtung gefordert ist, bevor dir im dritten Lehrjahr das böse Erwachen blüht. Außerdem kannst du so zeigen, dass du dich ausführlich informiert hast.

Metallbauerin bei der Arbeit mit Schweißgerät und Schutzmaske

Voraussetzungen

Neben den fachlichen spielen auch die persönlichen Voraussetzungen eine Rolle. Wir haben beides für dich recherchiert:

Formale Voraussetzungen

Um einen Ausbildungsplatz als Metallbauer/in zu ergattern, brauchst du den Hauptschulabschluss. Es gibt jedoch vermehrt Betriebe, die einen Realschulabschluss (auch mittlere oder Fachoberschulreife genannt) fordern. Bei der Bewerbung sind gute Noten in Mathe, Physik und Chemie von Vorteil. Idealerweise hast du auch dein Schülerpraktikum in einem handwerklichen Bereich absolviert.

Persönliche Voraussetzungen

Auf der einen Seite sind das Interesse sowie ein Händchen für handwerkliche Tätigkeiten wichtig. Auf der anderen Seite braucht es Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist. Denn als Metallbauer/in arbeitest du mit schweren Werkzeugen, die bei fahrlässigem Umgang zur Gefahr für dich und andere werden können. Ebenso tückisch ist eine mangelhafte Kommunikation oder destruktives Kritikverhalten. Am Ende zahlen Dritte dafür, wenn du und ein Kollege wegen einer Streitigkeit vergessen haben, die Bremsanlage ordentlich zu prüfen.

Ablauf

Die Ausbildung Metallbauer/in wickelst du binnen dreieinhalb Jahren ab. Während deiner Ausbildungszeit erwarten dich zwei Prüfungen: Gesellenprüfung Teil eins und Gesellenprüfung Teil zwei.

Gesellenprüfung Teil 1

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres erwartet dich deine erste Gesellenprüfung. Da die Fachrichtung erst im dritten Lehrjahr gewählt wird, ist die erste Gesellenprüfung für alle Metallbauer/innen inhaltlich gleich. Sie besteht aus einem praktischen Teil, indem ein Arbeits- sowie Kundenauftrag bearbeitet werden muss, und aus einem theoretischen Teil, indem Fächer wie Konstruktionstechnik und Funktionsanalyse abgefragt werden. Eine besonders gute Leistung kann dazu führen, dass dein Ausbildungsbetrieb dir die Ausbildungsverkürzung erlaubt (§8 BBiG Abschnitt 1).

Gesellenprüfung Teil 2

Am Ende der dreieinhalb Jahre erwartet dich die finale Gesellenprüfung. Auch diese setzt sich aus einem praktischen und einem theoretischen Teil zusammen. Der wesentliche Unterschied: Alle Prüfungsinhalt sind auf deine gewählte Fachrichtung fokussiert. Was dich in den jeweiligen Prüfungen erwartet erfährst du hier: metall-nachwuchs.net.

Wichtig zu wissen: In vielen kaufmännischen Ausbildungsberufen gibt es am Ende des zweiten Lehrjahres ebenfalls eine Zwischenprüfung. Diese hat aber keinen Einfluss auf die Abschlussprüfung. Meist dient sie den Auszubildenden sowie dem Ausbildungsbetrieb zur Leistungseinschätzung. Das sieht bei der Ausbildung für Metallbauern anders aus: Das Ergebnis der ersten Gesellenprüfung fließt in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein. Daher solltest du die erste Gesellenprüfung nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Bewerbung

Generell gibt es ein großes Angebot für die Ausbildung zum / zur Metallbauer/in, denn es herrscht seit mehreren Jahren Fachkräftemangel. Daher werden deutschlandweit jedes Jahr über tausend Ausbildungsplätze ausgeschrieben. Von großen Betrieben wie der ThyssenKrupp AG, Rheinmetall, Bosch Thermotechnik über die Bundeswehr bis hin zu kleinen Familienbetrieben ist alles mit dabei. Schön und gut, aber was genau sollte in deine Bewerbung mit hinein?

In deine Bewerbung zum / zur Metallbauer/in gehören ganz klassisch: Anschreiben, Lebenslauf und dein Abschlusszeugnis. Ob du deine Bewerbung postalisch oder per E-Mail einreichen sollst, steht zumeist in der Stellenausschreibung. Dort werden im Regelfall auch die konkreten Ansprechpartner genannt. Achte drauf, dass du den / die Ansprechpartner/in im Anschreiben direkt adressierst. Ansonsten entsteht der Eindruck, dass du dir die Stellenanzeige nicht sorgfältig durchgelesen hast.

Zudem ist es wichtig, dass du deine Bewerbung Korrekturlesen lässt. Zwar ist eine lupenreine Rechtschreibung nicht das höchste Credo im Berufsalltag eines Metallbauers, aber eine fehlerfreie Bewerbung heimst dir einen klaren Vorteil ein.

Weitere Tipps sowie kostenlose Bewerbungsvorlagen zum Downloaden findest du in unserem Ratgeberartikel „Bewerbung für die Ausbildung“.

Lächelnde Metallbauerin im blauen Overall mit hochgeklappter Schutzmaske

Gehalt

Ohne Moos nix los, aber was verdienst du während der Ausbildung zum Metallbauer / zur Metallbauerin - und darüber hinaus? Wir haben es für dich recherchiert:

Ausbildungsvergütung Metallbauer/in

Wenn dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist, ist dein Ausbildungsgehalt klar geregelt. Nach Tabelle des Bundesinstituts für Bildung zum tariflichen Ausbildungsgehalt (Stand 2020) verdienst du:

Lehrjahr Ausbildungsvergütung
1. Lehrjahr707 Euro
2. Lehrjahr778 Euro
3. Lehrjahr861 Euro

(Quelle: www.bibb.de)

Wenn dein Betrieb nicht an einen Tarif gebunden ist, kann dein Ausbildungsgehalt deutlich unter dem tariflichen Minimum liegen. Allerdings gibt es seit 2020 eine gesetzliche Regelung zur Mindestvergütung die im BBiG verankert ist (§ 17).

Demnach steht dir laut dem Berufsbildungsgesetz § 17 eine Mindestvergütung von

  • 585 Euro Bruttomonatsgehalt im ersten Ausbildungsjahr,
  • 690,30 Euro Bruttomonatsgehalt im zweiten Ausbildungsjahr,
  • 789,75 Euro Bruttomonatsgehalt im dritten Ausbildungsjahr und
  • 819 Euro Bruttomonatsgehalt im vierten Ausbildungsjahr

zu, wenn du deine Ausbildung im Jahr 2022 beginnst. Die Mindestvergütung für Auszubildende wurde 2020 eingeführt. Der Betrag, der dir im ersten Ausbildungsjahr zusteht, erhöht sich jedes Jahr. Wenn du deine Ausbildung also erst 2023 beginnst, erhältst du mehr Geld als jetzt. Während deiner Ausbildung bekommst du außerdem nicht jedes Jahr das gleiche Gehalt. So kannst du dich in deinem zweiten, dritten und vierten Jahr über mehr Geld freuen. Als Grundlage für die Berechnung dient das Gehalt deines ersten Ausbildungsjahres. Folgende Prozentsätze, die auch im Berufsbildungsgesetz festgelegt wurden, werden je nach Lehrjahr, in dem du dich befindest, hinzuaddiert:

  • für das zweite Jahr: 18 Prozent
  • für das dritte Jahr: 35 Prozent
  • für das vierte Jahr: 40 Prozent

Weitere Infos zu deinem Ausbildungsgehalt findest du in unserem Ratgeberartikel zur Ausbildungsvergütung. Mach dich schlau, anstatt dich über den Tisch ziehen zu lassen!

Als Fazit lässt sich sagen, dass das Ausbildungsgehalt für Metallbauer/innen bei mindestens 585 bis 700 Euro im ersten Ausbildungsjahr liegt. Es gibt aber auch kulante Betriebe, die eine Ausbildungsvergütung über dem tariflichen Minimum zahlen.

Arbeitsgehalt Metallbauer/in

Wenn dein Betrieb dich bereits während der Ausbildung Metallbauer/in nach Tarif bezahlt hat, erwartet dich auch als Festangestellte/r eine tarifliche Vergütung. Als Berufseinsteiger verdienst du tariflich zwischen 2.100 bis 2.500 Euro brutto im Monat. Trotz Tarifvertrag gibt es deutliche Schwankungen je nachdem, in welchem Bundesland du als Metallbauer/in tätig bist und, in welchem Fachbereich. Je nach Tätigkeit wirst du bereits bei Berufseinstieg einer höheren Entgeltgruppe zugeordnet. Eine genaue Übersicht der aktuellen Tarife, aufgedröselt nach Bundesland, findest du bei der Industriegewerkschaft Metall, kurz IG Metall*: www.igmetall.de.

Das Gute an einem Tarifvertrag: Der Arbeitgeber darf festgelegte Gehaltsgrenzen nicht unterschreiten. Zudem ist es nach Betriebszugehörigkeit klar gestaffelt, wann du eine Gehalterhöhung bekommst. Oder anders gesagt: Je länger zu deiner Firma treu bist, desto höher rutschst du jährlich in der Entgelt- und somit Gehaltsstufe.

Langfristig kannst du als Metallbauer/in mit Tarifvertrag daher bis zu 4.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Generell liegt der Lohn aber im Schnitt (laut gehalt.de) eher bei 3.000 Euro brutto.

Karrierechancen als Metallbauer/in

Generell hast du in diesem Ausbildungsberuf gute Übernahmechancen, denn Metallbauern werden in Baubetrieben jeder Art zu jeder Zeit benötigt. Darüber hinaus ist die Ausbildung die perfekte Basis für eine Weiterbildung zum Techniker für Maschinentechnik oder zum Metallbaumeister.

Eine Alternative zur Aus- oder Weiterbildung kann das Studium sein. Menschen mit technischer Begeisterung empfehlen wir einen Blick auf unser Partnerportal ingeneurswesen-studieren.de zu werfen. Dort finden sich Studiengänge wie Elektrotechnik oder Maschinenbau. Aber wer weiß, vielleicht ist er gerade der gestalterische Aspekt, der dich reizt? Dann empfehlen wir dir in das Industriedesign Studium auf unserem Partnerportal medien-studieren.net zu schnuppern.

Wichtig: Ein Studium kann nicht nur eine Alternative zur Ausbildung Metallbauer/in sein, sondern der Aufbau auf diese. Denn mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung steht dir die Möglichkeit offen, ohne Abi zu studieren. Im Regelfall werden noch zwei bis maximal fünf Jahre Berufserfahrung verlangt. Allerdings variieren die konkreten Voraussetzungen je nach Bundesland. Informiere dich am besten bei der zuständigen Weiterbildungs-Beratungsstelle deines Bundeslandes.

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