Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r Ausbildung
Du kannst gut mit Menschen umgehen, hast keine zwei linken Hände, organisierst gerne und arbeitest sorgfältig? Wenn du dann noch keine Angst vorm Zahnarzt hast, könnte eine Ausbildung zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten eine gute Wahl für dich sein. Wir erklären dir, wie die Ausbildung abläuft, was du verdienst und wie deine Karriere danach aussehen könnte. Außerdem findest du direkt passende Ausbildungsplätze in unserer Ausbildungsplatzbörse!
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r: Der Beruf im Überblick
Ohne Zahnmedizinische Fachangestellte würde keine Zahnarztpraxis, Zahnklinik oder kieferorthopädische Praxis funktionieren. Die umgangssprachlich auch Zahnarzthelfer/innen oder kurz ZFA genannten Allround-Talente sorgen dafür, dass alle Vorgänge von der Terminorganisation über die Behandlungen bis hin zur Rechnungsverwaltung reibungslos ablaufen. Außerdem – und das ist beinahe wichtiger als alles andere – sorgen sie dafür, dass sich die Patient/innen möglichst wohl fühlen, selbst wenn diese Angst vor der Zahnärztin oder dem Zahnarzt haben sollten. Ausgebildet werden ZFAs in klassischen Zahnarztpraxen, aber auch in kieferorthopädischen oder oral- und kieferchirurgischen Praxen oder Zahnkliniken.
Die Aufgaben von Zahnmedizinischen Fachangestellten sind alle geprägt von Sorgfalt, vor allem, wenn es um die zahlreichen Hygienemaßnahmen im Praxisalltag geht. Denn die Arbeit einer/s Zahnmedizinischen Fachangestellten im Behandlungsraum beschränkt sich nicht nur auf die Behandlung selbst, sondern umfasst ebenso die Vor- und Nachbereitung: Instrumente müssen bereitgelegt werden und natürlich nach jeder Behandlung ausgiebig sterilisiert werden. Auch andere Flächen wie Behandlungsstuhl und Ablage werden desinfiziert, eine Vorgehensweise, die durch Corona noch wichtiger geworden ist.
Das ist noch lange nicht alles. Es gibt so einige, zum Teil komplizierte Geräte, die du als ZFA bedienen können musst, etwa wenn du Röntgenbilder vom Kiefer deiner Patient/innen machst. Ein grundlegendes technisches Verständnis ist hier von Vorteil. Außerdem müssen die Sicherheitsvorschriften genau eingehalten werden, denn Röntgenstrahlen sind bekanntlich nicht ungefährlich.
Genauso wichtig ist Geschick, denn kein/e Patient/in mag es, wenn sich der Speichelsauger an der Wange festsaugt. Einen Gebissabdruck anzufertigen, ist ebenfalls nicht so einfach: Das Verhältnis von Pulver und Wasser für die Paste muss genau stimmen und nach dem Mischen hat man nicht lange Zeit, bis die Masse zu fest wird – da muss man sowohl geschickt sein als auch zügig arbeiten können. Gleichzeitig sollte man der Patientin oder dem Patienten nicht die Schiene mit der Paste in den Mund schieben, ohne zu erklären, was passiert: Empathie und Kommunikationstalent sind Schlüsselqualifikationen für den Beruf. Besonders bei nervösen Patient/innen oder Kindern und Jugendlichen – auf letztere spezialisieren sich manche Zahnärzte bzw. sind sie bei Kieferorthopäden einfach naturgemäß in der Überzahl – ist es wichtig, Klarheit und Ruhe in die Situation zu bringen, ohne dabei die anderen notwendigen Aufgaben zu vernachlässigen. Ein gewisses Talent für Multitasking und die Fähigkeit, einen kühlen Kopf zu behalten, auch wenn es in der Praxis hektisch wird, ist also sicherlich von Vorteil. Dass du gerne in einem Team arbeitest, ist außerdem wichtig.
Zum Multitasking kommt dann noch ein Händchen für Organisation, denn Termine und Rechnungen vergeben bzw. schreiben sich nicht von selbst. Inzwischen haben einige Praxen ihr Terminmanagement um Online-Buchungen erweitert und ihr Rechnungswesen an Dienstleister ausgelagert, aber die Fertigkeiten für beides lernst du natürlich trotzdem in der Ausbildung. Gleichzeitig musst du diskret sein bei all den Informationen, die du über eine/n Patient/in sammelst, denn du unterliegst der Schweigepflicht, wenn es um Daten geht. Es gibt sogar Möglichkeiten, sich später im Beruf für die Verwaltung weiterzubilden, dazu aber später mehr.
Du siehst schon, Zahnmedizinische Fachangestellte können eine ganze Menge und sind vielfach gefordert. Schauen wir uns einmal an, wie die Ausbildung genau aussieht.