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Die 10 beliebtesten Ausbildungsberufe

Knapp eine halbe Millionen Schüler entschieden sich im Jahr 2020 nach dem Abschluss für eine Ausbildung, darunter auch mehr Schüler mit Abitur – jede/r Vierte hat die Fachhochschulreife oder Hochschulreife. Mit Entscheidung ist wohl eher die Qual der Wahl gemeint, denn laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kannst du aktuell zwischen 323 Ausbildungsberufen in rund 460.000 Ausbildungsbetrieben wählen. Die meisten davon sind dreijährig und dual. Das bedeutet, dass du in drei Jahren deine anerkannte Ausbildung absolvierst. Je nach Ausbildung arbeitest du an drei Tagen pro Woche in deinem Ausbildungsbetrieb und lernst an zwei Tagen in deiner Berufsschule. Manche Ausbildungen absolvierst du in Blockform, das heißt, du besucht mehrere Wochen oder Monate am Stück den Betrieb beziehungsweise die Schule. Doch zurück zu den Zahlen, denn darum geht es in diesem Artikel: Wir stellen dir die Top 10 der beliebtesten dualen Ausbildungsberufe vor und geben dir im Anschluss ein paar Tipps an die Hand, wie du die passende Ausbildung finden kannst. Die Rangliste 2020 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse kannst du hier nachlesen.

1. Kaufmann/-frau Einzelhandel

Wir starten unsere Top 10 mit der beliebtesten Ausbildung von allen. Ob im Supermarkt, im Bekleidungsgeschäft, im Einrichtungshaus, in der Tankstelle, im Tierfuttermittelladen, in Baumärkten, etc. Mit einer Kaufmann/-frau Einzelhandel Ausbildung kannst du überall arbeiten, wo es Konsumgüter zu kaufen gibt. Während deiner dreijährigen dualen Ausbildung lernst du Waren zu präsentieren und zu verkaufen, du lernst die einzelnen Produkte ebenso wie die Bereiche Kundenberatung, Qualitätskontrolle, Organisation im Geschäft kennen.
Auch hinter den Kulissen, im Lager, kennst du dich aus wie in deiner Westentasche. Wenn du gerne mit Kunden arbeitest, freundlich und kommunikativ bist und eine strukturierte Arbeitsweise besitzt, dann kaufst du mit dieser Ausbildung nicht die Katz‘ im Sack.

Kaufmann/-frau im Einzelhandel

2. Kfz-Mechatroniker/in

Wenn der Motor wie ein Kätzchen schnurrt, die Klimaanlage an heißen Sommertagen für einen kühlen Kopf sorgt und der Fahrer zum Bremsen nicht die Füße über den Asphalt rutschen lassen muss, dann warst wahrscheinlich du am Werk. Als Kfz-Mechatroniker/in erlernst du in deiner dreijährigen dualen Ausbildung alles rund um das Fahrzeug, dessen Reparatur, Instandhaltung, Wartung und vieles mehr. Ob es um elektronische oder mechanische Angelegenheiten geht, du bist handwerklich und computergestützt in der Lage, Fehler zu finden und diese zu beheben.

Kfz-Mechatroniker/in Ausbildung

3. Kaufmann/-frau Büromanagement

Du bist ein Organisationstalent? Du liebst es zu koordinieren? Dann werde Büro-Allrounder mit dieser Ausbildung. Vom Personal- und Rechnungswesen, Bearbeitung von Aufträgen, Kalkulationen, Einkäufen, über die Kommunikation mit Kunden, Partnern – die Liste deiner Tätigkeiten ist lang. Dieser vielfältige Beruf ist das Richtige für dich, wenn du einen Schreibtisch-Job magst, eine kaufmännische Denkweise besitzt und Genauigkeit deine Stärke ist. Mit einer dreijährigen dualen Kaufmann/-frau Büromanagement Ausbildung bist du in vielen Unternehmen gefragt: In allen Wirtschaftsbereichen, in der Verwaltung, im öffentlichen Dienst, bei Verbänden, Organisationen, Ämtern und vielen mehr.

Kaufmann/-frau für Büromanagement

4. Industriekaufmann/-frau

Und noch mehr Kaufleute – diesmal geht es in die Industrie. Die Allrounder im Industriebetrieb sind das Bindeglied zwischen dem kaufmännischen und dem personellen Bereich. Du arbeitest in Handels- und Industrieunternehmen vieler Branchen, bist im Marketing, Verkauf, Vertrieb, Personalbüro oder in der Finanzabteilung zu finden. Deine Aufgaben sind sehr vielfältig und reichen über die Auftragsorganisation, Produktbeschaffung, über kaufmännische Arbeiten und vieles mehr. Die Ausbildung dauert drei Jahre und läuft dual ab.

Industriekaufmann/-frau Ausbildung

5. Fachinformatiker/in

Es gibt zwei verschiedene Schwerpunkte in der Fachinformatik: Die Systemintegration und die Anwendungsentwicklung. Beide Ausbildungen dauern drei Jahre. Du solltest technikbegeistert sowie gut in Mathe sein und abstrakt denken können. In beiden Fachrichtungen arbeitest du täglich mit verschiedenen Hard- und Softwaresystemen. Während der Systemintegrator ganze IT-Systeme konfiguriert, analysiert, vernetzt und Probleme behebt, beschäftigst sich der Anwendungsentwickler hauptsächlich mit Softwareanwendungen und -Entwicklungen.

Fachinformatiker/in Ausbildung

6. Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r

Als rechte Hand der Zahnärzte organisierst du den Praxisalltag, assistierst während der Behandlungen, kommunizierst mit Patienten und Krankenkassen und kümmerst dich um die Untersuchungsräume. Du führst auch selbstständig Behandlungen durch, wie die Zahnprophylaxe, Zahnsteinentfernung und Zahnreinigung. Wenn du kein Problem hast, bei Zahnbehandlungen zuzusehen und zu assistieren, gerne mit Menschen arbeitest, ein ausgeprägtes Gefühl für Sauberkeit hast und zudem ein Organisationstalent bist,
dann könnte eine dreijährige duale Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r Ausbildung genau das Richtige für dich sein.

Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r Ausbildung

7. Medizinische/r Fachangestellte/r

Du bist die erste Person, die die Patienten beim Betreten der Praxis sehen und gibst ein letztes Lächeln mit, wenn sie diese wieder verlassen. Der herausfordernde Beruf bringt eine ganze Reihe an unterschiedlichen Aufgaben mit sich: Die Telefonkorrespondenz, Terminvergabe, Blutabnahmen, Messungen und Tests, das Assistieren der Ärzte, Dokumentation sowie Organisation und vieles mehr. In drei Jahren der dualen Medizinische/r Fachangestellte/r Ausbildung lernst du den Praxis- oder Klinikalltag ganz genau kennen und solltest vor allem drei Dinge mitbringen: Interesse an Medizin, viel Geduld und noch mehr Empathie.

Medizinische/r Fachangestellte/r Ausbildung

8. Elektroniker/in

Ständig unter Strom stehst du als Elektroniker/in hoffentlich nur beruflich, denn die vielen Bereiche der Elektronik haben vor allem eins gemeinsam: die Elektrizität. Deine Einsatzfelder sind sehr vielseitig und finden meist in der Industrie oder in Handwerksbetrieben statt. Ob kleine Elektroniksysteme oder der Verbau großer Maschinen und Anlagen – du sorgst dafür, dass alle Komponenten verbunden und funktionstüchtig sind. Dabei arbeitest du sowohl handwerklich als auch softwaregestützt, zudem dokumentierst du und kennst dich mit Konstruktionsplänen aus.

Wenn du handwerklich geschickt sowie technikbegeistert bist und akribisch arbeitest, dann könnte die dreijährige duale Elektroniker/in Ausbildung das Richtige für dich sein.

Elektroniker/in Ausbildung

9. Verkäufer/in

Der Einzelhandel ist dein zu Hause, egal ob im Verkauf von Kleidung, Lebensmitteln oder an der Tankstelle. Du berätst Kunden, wickelst Zahlungen an der Kasse ab, kennst dich im Lager aus, organisierst das Sortiment und dessen Präsentation, prüfst und füllst Produkte auf und vieles mehr. Die Verkäufer/in Ausbildung dauert zwei Jahre und läuft dual ab. In einem dritten, anschließenden Jahr kannst du den Abschluss zum/r Kaufmann/-frau Einzelhandel absolvieren, so hast du noch mehr Jobchancen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wenn du mindestens einen guten Hauptschulabschluss hast, flexibel und belastbar bist, dann starte deine Verkäufer/in Ausbildung.

Verkäufer/in Ausbildung

10. Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Bei diesem Beruf erwartet dich jeden Tag ein anderer Einsatzort, ob bei Kunden oder im Rohbau. Du installierst Luft- und Wasserversorgungssysteme, wartest und reparierst diese, kümmerst dich um die Elektronik, Inbetriebnahme oder Einstellung von Heizungsanlagen. Auch Solaranlagen oder Gasleitungen können zu deinem Einsatzfeld gehören. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre und ist das Richtige für dich, wenn du kein Problem damit hast, auch mal schmutzig zu werden, wenn du grob und feinmotorisch arbeiten kannst, du sorgfältig und handwerklich geschickt bist.

Welche Vorteile hat eine Ausbildung?

Die Gründe, warum sich jedes Jahr so viele Schüler für eine Ausbildung entscheiden, sind schnell gefunden:

  • Dein verdienst dein eigenes Geld: Du bekommst eine Ausbildungsvergütung, was für viele der erste Schritt in eine finanzielle Unabhängigkeit ist.
  • Du hast viele Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung, z. B. ein Studium oder viele Fortbildungen, die dich spezialisieren.
  • Die Kombination aus Praxis und Theorie – Nach der Ausbildung bist du bestens gerüstet für das wahre Berufsleben.
  • Du benötigst im Gegensatz zum Studium für viele Ausbildungen kein Abitur, ein Realschulabschluss ist meist ausreichend, ein guter Hauptschulabschluss bietet dir ebenfalls Chancen.
  • Du hast gute Übernamechancen, du startest also Anschluss an deine Ausbildung direkt in den Job.

Wie entscheide ich mich für eine Ausbildung?

Doch die Frage danach, welche Ausbildung denn nun die richtige sein könnte, ist schon kniffliger. Hier sind unsere fünf Tipps, wie du dir die Findungsphase erleichtern kannst:

  • Was sind deine Interessen? Nur was du wirklich gerne tust, wirst du auch mit Spaß beruflich ausüben. Frage dich also: Was interessiert dich? Hilfst du gerne Menschen? Magst du lieber Autos? Interessierst du dich für Technik oder arbeitest du gerne kreativ? So kannst du schon grob eingrenzen, welche Berufe in Frage kommen könnten.
  • Was kannst du? Bist du ein Mathe-Ass oder sind Zahlen für dich wie unverständliche Hieroglyphen? Bist du handwerklich begabt oder hast du zwei linke Hände? Hast du einen grünen Daumen oder ist dein Blumenbeet eher ein Blumenfriedhof? Die Frage danach, wo deine Stärken liegen, ist wichtig, denn auch wenn du dir viel aneignen kannst, mache dir das Leben nicht schwer mit Dingen, die dir einfach nicht liegen. Jeder hat andere Talente und das ist gut so.
  • Hast du ein bestimmtes Karriereziel? Eine Ausbildung kann ein Grundstein sein für eine Karriere, die du bereits vor dir siehst. Ein Beispiel ist der Beruf Restaurateur/in. Um diesen interessanten Beruf ausüben zu können, brauchst du eine handwerkliche Grundlage, weswegen vorab eine Maler/in, Schreiner/in, Metallbauer/in Ausbildung oder eine andere nötig ist.
  • Wo willst du arbeiten? Möchtest du den elterlichen Betrieb übernehmen oder als Hotelfachmann/-frau im Luxus-Strand-Hotel am anderen Ende der Welt arbeiten? Möchtest du mit deiner Arbeit aktiv etwas für die Gesellschaft tun? Vielleicht hast du schon konkrete Vorstellungen wohin die Reise nach deiner Ausbildung gehen soll?
  • Sammele Eindrücke und Erfahrungen durch Praktika: Praktika ermöglichen dir Einblicke in den Arbeitsalltag. Auch wenn du von deiner Schule aus ein oder mehrere Pflichtpraktika leistest, kannst du dich auch privat um weitere Plätze bewerben und diese in den Ferien oder nach der Schule besuchen. So erkennst du, ob deine beruflichen Vorstellungen realistisch sind und dir der Beruf wirklich gefällt.

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