Ausbildung mit Realschulabschluss

Vielleicht ist in unserer Ausbildungsplatz-Börse eine Ausbildung mit Realschulabschluss, die wie maßgeschneidert zu dir passt? - Gucken kostet ja bekanntlich nichts. Falls dich ein Unternehmen interessiert, fordere unverbindlich eine Infobroschüre an.

Ausbildungsplätze für Realschüler finden

Einige Ausbildungsberufe sind selbstverständlich begehrter als andere. Wir haben daher für dich recherchiert, welche Ausbildungsberufe mit Realschulabschluss in den vergangenen Jahren besonders gefragt waren.

Die fünf populärsten Ausbildungsberufe mit Realschulabschluss:

Industriemechaniker/in
Als Industriemechaniker/in baust du Maschinenteile, überwachst technische Anlagen und stellst Maschinen zweckmäßig ein. Die Ausbildungsvergütung liegt bei 525 bis 1.047 Euro im ersten Lehrjahr – abhängig vom Bundesland und davon, ob nach Tarif vergütet wird.

Elektroniker/in
Die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in ist besonders beliebt, da hier die Auswahl zwischen diversen Fachrichtungen besteht. Die Ausbildungsvergütung liegt zwischen 700 bis 850 Euro. Wobei die Vergütung auch stark je nach Fachrichtung variiert.

Zerspanungsmechaniker/in
Als Zerspanungsmechaniker/in stellst du Präzisionsbauteile, beispielsweise besondere Schrauben oder Verschlüsse aus Metall oder Kunststoffe, mit Hilfe der CNC-Drehmaschine her. Die Ausbildungsvergütung liegt im ersten Lehrjahr durchschnittlich bei etwa 1.000 Euro, wenn du in der Industrie tätig bist. Im Handwerk fällt das Ausbildungsgehalt oft deutlich niedriger aus.

Mechatroniker/in
Mechatroniker sind Allrounder, da sie Fertigkeiten aus den Bereichen Mechanik, Elektronik sowie Informatik erlernen. Zum Alltag gehört es, mechatronische Systeme und Anlagen für den Einsatz in Fabriken zu bauen. Die Ausbildungsvergütung ist stark von Betrieb, Bundesland und Branche (Handwerk oder Industrie und Handel) abhängig und schwankt daher zwischen 550 bis 1.047 Euro im ersten Lehrjahr.

Medizinische/r Fachangestellte/r
Als medizinische/r Fachangestellte/r assistierst du Ärzten bei medizinischen Aufgaben wie auch beim Managen der Praxis. Entsprechend bekommst du in der Ausbildung neben Verwaltungsfertigkeiten ein wenig medizinisches Fachwissen vermittelt. Das erste Ausbildungsjahr wird durchschnittlich mit 880 Euro vergütet.

(Quelle bibb.de | Die 25 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe mit ausgewählten Indikatoren zur dualen Berufsausbildung, Deutschland 2019)

Ebenfalls beliebt bei Schülern mit Haupt- oder Realschulabschluss: die Einzelhandelskaufmann/-frau Ausbildung oder Kaufmann/-frau für Büromanagement Ausbildung. Allein 2019 haben sich 52.170 Schulabsolventen für einen von diesen beiden Ausbildungsberufen entschieden.

Deine Ausbildung soll nicht bloß Spaß machen, sondern auch dein Sparbuch füllen? Bei den folgenden Ausbildungsberufen liegt die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr mindestens bei etwa 900 Euro brutto. Außerdem werden die Stellen großenteils (mindestens zu 40 Prozent) mit Auszubildenden besetzt, die einen Realschulabschluss haben. Natürlich haben wir die Ausbildungsberufe, die wir dir bereits im vorigen Abschnitt vorgestellt haben, ausgespart.

(Quelle: arbeitsagentur.de)

Ausbildungsberufe im öffentlichen Bereich wurden in dieser Tabelle nicht berücksichtigt. Eine Übersicht der Ausbildungsberufe im öffentlichen Bereich samt Ausbildungsvergütung findest du in der Tabelle „Tarifliche Ausbildungsvergütung 2020 in Deutschland“ des BIBB unter dem Bereichs-Kürzel ÖD.

Außerdem haben wir Stellen ausgelassen, bei denen jährlich nur eine Handvoll Auszubildende eingestellt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du bei den Ausbildungsberufen aus der Tabelle eine gute Chance hast, einen Ausbildungsplatz zu finden, da jährlich ein großer Bedarf besteht.

Es gibt Berufsschulen, an denen du eine Ausbildung samt Abitur erlangen kannst. Das Ganze wird als Berufsabitur oder duales Abitur bezeichnet. In der Regel erwirbst du dabei innerhalb von 4 Jahren sowohl einen Abschluss in einer anerkannten Berufsausbildung als auch die Allgemeine Hochschulreife.

Im Gegensatz zum Fachabitur bist du mit dem Berufsabitur / der dualen Ausbildung nicht darauf versteift, in einer bestimmten Fachrichtung studieren zu müssen. Dein Abitur ist gleichwertig mit dem, das an einem Gymnasium erworben wird. Du kannst also studieren, was immer du willst.

Die schlechte Nachricht: Bislang wird das Berufsabitur / die duale Ausbildung nicht in allen Bundesländern angeboten, sondern bisher nur in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Außerdem variieren die Bezeichnungen, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen von Bundesland zu Bundesland leicht.

Dennoch ist das Berufsabitur bzw. die duale Ausbildung eine tolle Möglichkeit für leistungsstarke Realschüler/innen, um direkt zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Allerdings solltest du wissen, dass das Berufsabitur meist in einem Engpass-Beruf wie Erzieher/in oder im Handwerk angeboten wird. Das sollte dich aber keineswegs abschrecken. Ganz im Gegenteil: Es gibt viele gute Gründe, eine Ausbildung in einem Berufszweig mit Fachkräftemangel zu wählen.

Was in vielen Branchen ein Problem ist: Der Fachkräftemangel. Vor allem im MINT-* sowie im Pflegebereich herrscht Flaute, was die Fachkräfte angeht. Warum dich das interessieren sollte?

Nun, da wo mehr Arbeit anfällt als Personal gegeben ist, werden Auszubildende mit Kusshand begrüßt. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass du nach der Ausbildung vom Ausbildungsbetrieb übernommen und weiter geschult wirst, größer. Gleichzeitig ist das Risiko, arbeitslos zu werden, geringer. Darüber hinaus bist du bei Bewerbungsgesprächen in einer guten Verhandlungsposition, weil du weißt, dass du dringend gebraucht wirst.

Vorteile zusammengefasst:

• Wenig Konkurrenz im Bewerbungsverfahren
• Gute Verhandlungsposition im Bewerbungsgespräch
• Hohe Wahrscheinlichkeit der Übernahme nach Ausbildungsabschluss
• Weitere interne Förderung nach der Ausbildung
• Geringes Risiko der Arbeitslosigkeit

Aber neben diesen rationalen Aspekten gibt es auch solidarische Gründe, um sich für einen Ausbildungsberuf zu entscheiden, in dem Fachkräftemangel herrscht. Gerade im Bereich Pflege bekommt unsere Gesellschaft ohne Fachkräfte-Nachschub ein Problem. Je mehr Leute sich für einen solchen Beruf entscheiden, desto mehr wird die einzelne Fachkraft entlastet. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen, um solche Berufe wieder attraktiver zu machen. Aber auch hierfür kannst du dich als zukünftige Fachkraft einsetzen, indem du dich beispielsweise gewerkschaftlich engagierst.

Wie du merkst, gibt es viele gute Gründe sich für einen Ausbildungsberuf zu entscheiden, in dem Fachkräfte Mangelware sind. Wir haben für dich recherchiert, bei welchen MINT- und Pflegeberufen besonders Nachwuchs benötigt wird:

1. Mechatroniker/in Fachbereich Kältetechnik oder Land- und Bauchmaschinentechnik
2. Altenpfleger/in
3. Bauelektriker/in
4. Triebfahrzeugführer/in im Eisenbahnverkehr
5. Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
6. Elektroniker/in für Automatisierungstechnik
7. Hörgeräteakustiker/in

Weitere Ausbildungsberufe mit Fachkräftemangel sind beispielsweise Hebamme / Entbindungspfleger, Metallbauer/in und viele mehr. Generell ist die Liste der Ausbildungsberufe mit Fachkräftemangel lang. Ein Grund dafür ist, dass immer mehr Schüler/innen das Abitur erwerben und darauffolgend ein Studium anstreben. Dabei kann eine Ausbildung mit Abitur und Fortbildung mindestens genauso viel Karriere- und Verdienstchancen wie ein Studium bieten.

* Unter MINT werden die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zusammengefasst.

Für viele Ausbildungen im öffentlichen Dienst werden Bewerber/innen mit Fach- oder Hochschulreife bevorzugt. Das heißt aber nicht, dass Schüler mit gutem Realschulabschluss ausgeschlossen sind – ganz im Gegenteil. Die Anzahl an Auszubildenden mit Mittlerer Reife oder Hochschulreife hält sich meist die Waage. Falls du einen guten Realschulabschluss hast: Wage dein Glück. Gerade bei Ausbildungsstellen wie dem/der Verwaltungswirt/in hast du gute Chancen.

Sobald du dich für einen Ausbildungsberuf entschieden hast, kommt die nächste Hürde: Die Bewerbung. Aber wann sollte man sich für eine Ausbildung bewerben?

Im Regelfall beginnt die Ausbildungszeit im August oder September – bei schulischen Ausbildungen kann der Zeitraum abweichen. Das bedeutet, dass die meisten Unternehmen ihre Ausbildungsstellen bereits zum Anfang des Jahres ausschreiben oder allerspätestens zwei bis drei Monate vor Ausbildungsbeginn.

Die Ausbildungsplätze im öffentlichen Dienst werden sogar Ende des Vorjahres ausgeschrieben und die Bewerbungsfrist endet meist im Frühjahr. Das bedeutet, dass du dich bereits ein Jahr vor deinem Schulabschluss bewerben solltest, wenn du dich für eine Ausbildung im öffentlichen Bereich interessierst. Dein Abschlusszeugnis kannst du jederzeit nachreichen, die Bewerbung leider nicht.

Um dich bei deiner Bewerbung zu unterstützen, haben wir dir Bewerbungsmaterialien nach DIN 5008 zum Download vorbereitet. Du findest diese (samt hilfreicher Tipps) in unserem Ratgeberartikel „Bewerbung für die Ausbildung“. Und weil nach erfolgreicher Bewerbung das Vorstellungsgespräch folgt, haben wir dir auch dazu im gleichnamigen Ratgeberartikel alles Wissenswerte zusammengefasst.

Die meisten Auszubildenden, die sich direkt nach dem Realschulabschluss bewerben, sind noch minderjährig. Falls dies auch auf dich zutrifft, musst du vor Antritt deiner Ausbildung zu deinem Hausarzt. Dieser prüft, ob du für den angestrebten Ausbildungsberuf körperlich sowie geistig fit bist.

Die sogenannte Jugendschutzuntersuchung ist obligatorisch, das bedeutet, dass du dir keine Sorgen machen musst. Du kannst nicht „durchfallen“. Wie der Name schon impliziert, geht es darum dich zu schützen. Falls du beispielsweise ein chronisches Leiden hast, dass durch bestimmte Tätigkeiten verschlimmert wird, wird dein Arzt dir entsprechend von einer Ausbildung abraten, wo du täglich mit diesen Tätigkeiten konfrontiert wirst.

Was du als minderjährige/r Auszubildene/r außerdem berücksichtigen musst: Deine Eltern müssen ebenfalls deinen Ausbildungsvertrag unterschreiben. Da du noch nicht volljährig bist, ist deine Unterschrift nicht rechtskräftig.

Generell gelten für dich die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes vor denen des Berufsbildungsgesetzes. Was das im Klartext heißt? Dass für dich als Jugendliche/r bei Dingen wie Urlaubsanspruch und Arbeitszeiten andere Vorschriften gelten als für deine volljährigen Ausbildungskollegen/innen. Du hast beispielsweise einen höheren Anspruch an Mindesturlaubstagen – nämlich Minimum 25 bis 30 Tage (abhängig vom Alter, JArbSchG §19) – und darfst keine Nacht- sowie Wochenendschichten aufgebrummt bekommen. Außerdem gilt für dich ein Beschäftigungsverbot bei gefährlicher oder tempoabhängiger (Akkord)-Arbeit.

Wir hoffen, dass wir alle deine Fragen beantworten konnten. Idealerweise hast du dank uns deine Traumausbildung gefunden. Falls dich keine der hier vorgestellten Ausbildungen überzeugt hat, wirf einen Blick in unsere Ausbildungsplatzbörse. Dort haben wir hunderte Alternativen für dich. Für deinen weiteren Bildungsweg wünschen wir dir nur das Beste.