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Mechatroniker/in Ausbildung

Du bist handwerklich begabt und tüftelst gerne an Hardware und Software? Du willst in einem vielseitigen Beruf arbeiten und kannst dich nicht zwischen Elektrotechnik, Maschinenbau und Informationstechnik entscheiden? Musst du auch nicht! Die Mechatroniker/in Ausbildung umfasst all diese Fachdisziplinen. Wir informieren dich über freie Ausbildungsplätze, Voraussetzungen, Ausbildungsinhalte und Karrieremöglichkeiten als Mechatroniker/in.

Mechatroniker/in: Der Allrounder-Beruf

„Mechatronik“ ist ein sogenanntes Kofferwort, das sich aus den Begriffen Mechanik, Elektronik und Informatik zusammensetzt. Als Mechatroniker/in arbeitest du an der Schnittstelle all dieser Bereiche. Du baust komplexe mechatronische Systeme, Maschinen oder Anlagen, wie beispielsweise Roboter in der industriellen Produktion. Bei der Planung deiner Arbeit orientierst du dich an Konstruktionsplänen und -zeichnungen.

Du bringst die einzelnen Bauteile und Komponenten entweder maschinell oder eigenhändig in die richtige Form. Du verbindest die Komponenten und verbaust sie vor Ort beim Kunden in mechatronische, elektronische oder elektrische Systeme. Als Mechatroniker/in gehört es ebenfalls zu deinen Aufgaben, diese Systeme auf mögliche Fehler zu prüfen und sie in Betrieb zu nehmen. Du installierst und programmierst die Software dieser Anlagen und weist deine Kunden in die Nutzung der Anlagen oder Systeme ein. Du bist ebenfalls für die Reparatur und Instandhaltung mechatronischer Systeme verantwortlich.

Typische Einsatzorte von Mechatronikern/innen sind Maschinenhallen, Werkstätten und Montagebaustellen. Je nachdem, in welchem Wirtschaftszweig dein Ausbildungsbetrieb angesiedelt ist, liegt dein Fokus entweder mehr auf dem Bereich Elektronik oder Mechanik.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Berufe Kfz-Mechatroniker/in und Mechatroniker/in für Kältetechnik sind eigenständige Berufe und setzen eine andere Ausbildung voraus. Wir stellen dir diese Berufe kurz und knapp vor:

Kfz-Mechatroniker/innen sind hauptsächlich für Diagnosearbeiten, die Reparatur und Instandhaltung von Kraftfahrzeugen zuständig. Dazu gehört ebenfalls die Arbeit mit unterschiedlicher Computersoftware und elektronisch verknüpften Systemen, die in Fahrzeugen aller Art verbaut werden.

Mechatroniker/innen für Kältetechnik stellen Bauteile für Klimaanlagen und Kälteanlagen zusammen und montieren ganze Systeme vor Ort beim Kunden. Zu ihrer Arbeit gehört es auch, elektrische Anschlüsse zu installieren und Regelungs- sowie Steuerungseinrichtungen zu programmieren.

Mechatroniker/in Ausbildung: Passende Ausbildungsplätze finden

Du interessierst dich für den Beruf Mechatroniker/in, hast aber noch nicht den passenden Ausbildungsbetrieb gefunden? In unserer Datenbank findest du passende Unternehmen in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik, Automobilbau und viele mehr!

Mechatroniker/in Ausbildung – Die wichtigsten Infos

Steckbrief: Mechatroniker/in Ausbildung

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsform

Duale Berufsausbildung

Erforderlicher Schulabschluss

Mindestens ein guter Hauptschulabschluss

Ausbildungsgehalt

Zwischen 550 und 1.047 Euro Bruttomonatsgehalt im ersten Lehrjahr

Welche Inhalte begegnen mir während der Mechatroniker/in Ausbildung?

Während der Mechatroniker/in Ausbildung erlernst du fachspezifische Inhalte, um eigenständig an elektronischen und mechanischen Anlagen arbeiten zu können.

Unter anderem begegnen dir während der Ausbildung diese Inhalte:

  • Manuelles und maschinelles Umformen, Spanen, Trennen
  • Messung und Prüfung elektronischer Größen
  • Aufbau und Prüfung von Steuerungen
  • Montieren und Demontieren von Systemen, Maschinen, Anlagen
  • Instandhalten mechatronischer Systeme
  • Transport und Sicherung
  • Installieren und Testen von Hard- und Softwarekomponenten
  • Planung von Arbeitsabläufen
  • Dokumentation
  • Qualitätskontrolle von Arbeitsergebnissen

Darüber hinaus erwirbst du allgemeine theoretische Grundlagen, die dich auf die Arbeit als Fachkraft in einem Betrieb vorbereiten.

Dazu gehören unter anderem:

  • Arbeitsrecht, Tarifrecht
  • Umweltschutz
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
  • betriebliche und technische Kommunikation
  • Qualitätsmanagement

Daneben begegnen dir auch Fächer wie Mathematik, Informatik und Technik.

Welche Voraussetzungen muss ich für die Ausbildung zum/r Mechatroniker/in erfüllen?

Um eine Ausbildung zum/r Mechatroniker/in zu starten, solltest du mindestens einen guten Hauptschulabschluss vorweisen. Es gibt zwar keine rechtliche Regelung darüber, welchen Schulabschluss du für die Mechatroniker/in Ausbildung brauchst. Allerdings entscheidet sich die Mehrzahl der Betriebe für Schulabsolventen mit einem Realschulabschluss. Es werden außerdem deutlich mehr Abiturient/innen zum/r Mechatroniker/in ausgebildet als Hauptschulabsolvent/innen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es dennoch möglich, eine Mechatroniker/in Ausbildung ohne Hauptschulabschluss anzutreten. Um das zu schaffen, solltest du eine besondere Motivation für den Beruf Mechatroniker/in und im besten Fall schon Berufserfahrung mitbringen.

Formale Voraussetzungen

Im Idealfall bringst du gute Noten in den Fächern Mathematik und Informatik mit. Ein gutes mathematisches Verständnis hilft dir beispielsweise bei der Auswertung von Messwerten. Du solltest auch Interesse und Spaß an Informatik haben, da du informationstechnische Systeme nicht nur programmieren und installieren, sondern auch deinen Kunden erklären können musst. Da du immer wieder Baukomponenten maschinell und manuell bearbeiten musst, ist handwerkliches Geschick ein großes Plus.

Was du nicht unterschätzen solltest: Solide Englischkenntnisse sind essenziell, da du dich immer wieder in Gebrauchsanweisungen einlesen musst, die teilweise nur in englischer Sprache verfügbar sind.

Persönliche Voraussetzungen

Du solltest dich nicht davon abschrecken lassen, wenn du kein Naturtalent in den Fächern Mathematik, Informatik und Englisch bist. Allerdings solltest du eine große Portion Ehrgeiz und Fleiß mitbringen. Du solltest auch bereit sein, dich später im Beruf immer wieder in neue Themen einzuarbeiten, schließlich werden Systeme und Anlagen ständig optimiert und „intelligenter“. Sorgfalt und Geduld kommen dir zugute, da du Anlagen auf Fehler untersuchen musst. Du solltest auch ein Teamplayer sein, da du selten allein arbeiten wirst. Gute kommunikative Fähigkeiten sind wichtig für die Zusammenarbeit mit Kunden.

Auszubildende Mechatroniker lernen eine Frästechnik.

Wie verläuft die Mechatroniker/in Ausbildung?

Die Mechatroniker/in Ausbildung ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass sie sowohl in der Berufsschule als auch in deinem Ausbildungsbetrieb stattfindet. Du besuchst beide Stätten im Wechsel. Der Unterricht in der Berufsschule findet entweder in Teilzeit (an ein bis zwei Tagen pro Woche) oder im Block (mehrere Wochen am Stück) statt. Hier lernst du allgemeinbildende Inhalte und theoretische fachspezifische Grundlagen. Im Betrieb verbringst du den Großteil deiner Ausbildung und setzt dein Fachwissen in die Praxis um. Dabei wirst du von erfahrenen Arbeitskollegen eingewiesen und korrigiert.

Die Ausbildung dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du sie in Absprache mit deinem Ausbildungsbetrieb und deiner IHK auf drei Jahre verkürzen. Eine Ausbildungsverkürzung bietet sich an, wenn du besonders gute Noten hast, bereits studiert oder eine Ausbildung absolviert hast.

Während der gesamten Ausbildung führst du einen Ausbildungsnachweis. Darin dokumentierst du alle Inhalte, die du während der Ausbildung erlernst. Dieser Nachweis kann entweder in Form eines Berichtshefts oder in elektronischer Form geführt werden. In jedem Fall solltest du ihn gut pflegen, weil er als Nachweis deines Wissensstands dient und du ihn vor deiner Abschlussprüfung bei der IHK vorlegen musst. Wenn dieser Nachweis fehlt oder schlecht geführt wurde, kann es passieren, dass du nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wirst.

Ungefähr nach der Hälfte deiner Ausbildungszeit, mindestens vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres, legst du deine Zwischenprüfung ab. Die Zwischenprüfung umfasst schriftliche Fragestellungen, situative Gespräche und eine praktische Aufgabe. Am Ende deiner Ausbildung legst du die Abschlussprüfung ab, die ebenfalls schriftliche Aufgaben und eine komplexe praktische Aufgabe umfasst. Du schließt deine Ausbildung mit dem Titel „Staatlich anerkannte/r Mechatroniker/in“ ab.

Wie bewerbe ich mich für einen Mechatroniker/in Ausbildungsplatz?

Das Bewerbungsverfahren für einen Ausbildungsplatz als Mechatroniker/in unterscheidet sich von Betrieb zu Betrieb. Im Normalfall ist das Bewerbungsverfahren mehrstufig und beginnt bereits ein Jahr vor dem Ausbildungsantritt. Du solltest dich also frühzeitig über den Bewerbungsschluss deines Wunschunternehmens informieren.

Die erste Hürde ist die schriftliche Bewerbung: Dieser legst du dein Anschreiben, deinen Lebenslauf und Zeugnisse (auch Praktikumszeugnisse) bei. Im Anschreiben legst du dar, warum du den Beruf Mechatroniker/in anstrebst, und auch, warum du ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten möchtest. Informiere dich also gut über den Ausbildungsbetrieb deiner Wahl. Prüfe deine Unterlagen auch auf Vollständigkeit und Rechtschreibfehler, denn unordentliche und fehlerhafte Bewerbungen werden schnell aussortiert. Ob du die Bewerbung per Post oder elektronisch versendest, erfährst du in der Regel auf der Webseite des Betriebs.

Wenn deine Bewerbung einen guten Eindruck hinterlassen hat, geht es in die nächste Runde. Je nach Unternehmen erwarten dich ein oder sogar mehrere Gespräche. In vielen Fällen müssen Bewerber auch einen Einstellungstest ablegen, in dem sowohl deine Allgemeinbildung als auch deine Eignung für den Beruf Mechatroniker/in geprüft werden. In jedem Fall wirst du zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, an dem mindestens dein/e fachliche/r Vorgesetzte/r, vielleicht aber auch ein/e Personaler/in und die Geschäftsleitung teilnehmen.

Was verdiene ich als Mechatroniker/in?

Gehalt während der Ausbildung

Wie hoch deine Vergütung während der Ausbildung ausfällt, hängt unter anderem von

  • der Größe deines Ausbildungsbetriebs,
  • dem Standort des Unternehmens und
  • der Branche

ab. In einem Handwerksbetrieb beispielsweise verdienst du in deinem ersten Ausbildungsjahr ca. zwischen 700 und 810 Euro Bruttomonatsgehalt*. In einem Industriebetrieb kann dein Gehalt im ersten Ausbildungsjahr ca. zwischen 976 und 1.047 Euro brutto monatlich liegen (Quelle: Arbeitsagentur.de, Stand: 04/2021). Bei diesen Angaben handelt es sich um Durchschnittswerte, die je nach Bundesland variieren. Dein Gehalt kann also auch höher oder geringer ausfallen.

Sicher ist: Dir steht laut dem Berufsbildungsgesetz § 17 eine Mindestvergütung von

  • 620 Euro Bruttomonatsgehalt im ersten Ausbildungsjahr,
  • 731,60 Euro Bruttomonatsgehalt im zweiten Ausbildungsjahr,
  • 837 Euro Bruttomonatsgehalt im dritten Ausbildungsjahr und
  • 868 Euro Bruttomonatsgehalt im vierten Ausbildungsjahr

zu, wenn du deine Ausbildung im Jahr 2023 beginnst. Die Mindestvergütung für Auszubildende wurde 2020 eingeführt. Der Betrag, der dir im ersten Ausbildungsjahr zusteht, erhöht sich jedes Jahr. Wenn du deine Ausbildung also erst 2024 beginnst, erhältst du mehr Geld als jetzt. Während deiner Ausbildung bekommst du außerdem nicht jedes Jahr das gleiche Gehalt. So kannst du dich in deinem zweiten, dritten und vierten Jahr über mehr Geld freuen. Als Grundlage für die Berechnung dient das Gehalt deines ersten Ausbildungsjahres. Folgende Prozentsätze, die auch im Berufsbildungsgesetz festgelegt wurden, werden je nach Lehrjahr, in dem du dich befindest, hinzuaddiert:

  • für das zweite Jahr: 18 Prozent
  • für das dritte Jahr: 35 Prozent
  • für das vierte Jahr: 40 Prozent

*Was bedeutet Bruttomonatsgehalt? Dein Bruttomonatsgehalt ist deine monatliche Vergütung vor dem Abzug der Steuer und der Sozialabgaben. Dein Bruttogehalt wird in deinem Ausbildungsvertrag festgehalten und auch auf deiner Lohnabrechnung aufgeführt. Hier findest du auch dein Nettogehalt: Diese Summe bleibt nach den Abzügen der Steuer und weiterer Abgaben übrig. Dein Nettogehalt ist die Summe, die tatsächlich auf dein Konto überwiesen wird.

Gehalt nach der Ausbildung

Auch Auch nach der Mechatroniker/in Ausbildung hängt dein Gehalt von den bereits genannten Faktoren ab und es ist schwer, eine Summe zu nennen.

Damit du dir ein besseres Bild machen kannst, findest du hier einige Gehaltsbeispiele:

Position BrancheAnzahl der MitarbeiterGeschlechtAlterBruttomonatsgehalt
Mechatroniker/inHalbleiter5.001-200m483.600 €
Mechatroniker/inMetall51.100m352.586 €
Mechatroniker/inBau101-500m222.204 €
Mechatroniker/inMetall101-500m211.904 €

Quelle: Gehalt.de/Stand: 04/2021

Aber auch deine Berufserfahrung, dein Alter und deine Qualifikation haben Einfluss auf deine Vergütung. Mit den Jahren wird dein Gehalt steigen. Wenn du dich weiterbildest und eine höhere Position in deinem Unternehmen einnimmst, kannst du dein Gehalt zusätzlich positiv beeinflussen.

Welche Karriereaussichten habe ich als Mechatroniker/in?

Keine Industrie kommt ohne Maschinen aus. Da diese komplexen Industriemaschinen gebaut, optimiert und gewartet werden müssen, werden gut ausgebildete Mechatroniker/innen immer gebraucht!

Aufgrund ihrer vielseitigen Ausbildung arbeiten Mechatroniker/innen in unterschiedlichen Sektoren:

  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Elektroindustrie
  • Stahlindustrie
  • Luft- oder Raumfahrzeugbau
  • Medizintechnik
  • Handwerk

In welchem Sektor du anheuerst und ob dein Fokus eher auf Mechanik oder Elektronik liegt, hängt davon ab, welcher Branche dein Ausbildungsbetrieb zugehörig ist.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Mechatroniker/innen

Wenn du dich nach einigen Jahren im Beruf weiter spezialisieren, dein Fachwissen erweitern oder dich für eine Führungsposition qualifizieren willst, hast du unter anderem diese Fortbildungsmöglichkeiten:

  • Die Fortbildung Industriemeister/in Mechatronik qualifiziert dich für gehobene Sach-, Organisations- und Führungsaufgaben. Du bist dadurch ebenfalls berechtigt, auszubilden.
  • Als Techniker/in Mechatronik bist du dazu in der Lage, Systeme und Systemkomponenten (beispielsweise von Industrierobotern) eigenständig zu konstruieren und projektieren.

Die staatlich anerkannten „Aufstiegsfortbildungen“ können zwischen zwei und vier Jahren dauern, da sie in der Regel neben dem Beruf absolviert werden. Der Aufwand lohnt sich allerdings: Als Meister/in oder Techniker/in eröffnen sich dir neue verantwortungsvolle Aufgabenbereiche und auch neue Gehaltsstufen.

Du kannst dich natürlich auch mit einem Studium weiter qualifizieren. Mit einigen Jahren Berufserfahrung und dem Nachweis über eine Aufstiegsfortbildung kannst du an den allermeisten Hochschulen auch ohne Abitur studieren. Mit einem Studium hast du häufig einen leichteren Zugang zu Führungspositionen in deinem Unternehmen.

Folgende Studiengänge passen zum Beruf Mechatroniker/in:

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